Das Vajra Armor Mantra ist voller Magie! Die Khandro lehrt es in ihren Retreats auf traditionelle tibetisch-buddhistische Zauberart…

Das Kletterressort, in dem das Vajra Armor Retreat stattfinden wird, befindet sich inmitten einer beeindruckenden Felsenlandschaft. https://www.water-runs-east.eu/vajra-armor/
Das Haupthaus – mit Speisesaal, Wasch- und Toilettenräumen – ist etwa in der Mitte der Anhöhe auf einem Plateau platziert.
Geschlafen wird in mehreren Holzhütten. Die sind hinter dem Haupthaus über den Steilhang verstreut, der sich etwa hundert Meter bis zum Gipfel des Höhenrückens hochzieht. Zu den spartanischen Unterkünfte führt ein schmaler Trampelpfad, der sich von Häuschen zu Häuschen schlängelt.
Das Kletterressort ist ein ungewöhnlicher Ort für ein tibetisch-buddhistisches Retreat.
Einige der Teilnehmer, die nach ihrer Ankunft damit konfrontiert sind, ihre schweren Rollkoffer den steilen Pfad bis zu ihrer Holzhütte hochzuschleppen, haben erkennbar Mühe, ihren buddhistischen Gleichmut aufrecht zu erhalten.
Uriel, der das Retreat organisiert hat, erklärt jedem Neuankömmling geduldig, dass dieser Ort der einzige war, den er auftreiben konnte, der alle Bedingungen für ein Vajra Armor Retreat erfüllt.
Ein Jahr später wird Uriel aus diesem Grund sein eigenes Retreathaus in einer alte Mühle am Ende der Welt eröffnen. https://www.water-runs-east.eu/hypnotized/
Denn das Retreat, das nach den Vorgaben eines tibetischen Sakraltextes aus dem 12. Jahrhundert durchgeführt wird, ist speziell.
Die Khandro ist deshalb von Anfang an begeistert von dem Kletterressort! Egal, wie mühsam der Weg zu den Hütten, und wie spartanisch die Ausstattung ist.
Denn der Ort ist vollkommend abgeschieden! Und dazu noch von wunderbarer Natur umgeben! In der viele verschiedene Naturgeister leben!
Nachdem sie am Nachmittag alle Teilnehmer des Retreats im provisorischen Schreinraum im Haupthaus begrüßt hat, klärt sie uns erst einmal in ihrem breiten Amerikanisch über unsere Gastgeber auf:
Denn nicht der souveräne Besitzer des Kletterressorts – der sich von seinen ungewöhnlichen Gästen nicht im Geringsten aus der Ruhe bringen lässt – sondern diese Naturgeister sind die wahren Besitzer des Geländes!
Im Wasser des Flußes, der am Fuße der Anhöhe talabwärts rauscht, lebe ganz sicher ein Naga, erklärt sie uns, nachdem sie auf ihrem großen roten Thron an der Stirnseite des Raumes Platz genommen hat.
Durch die geöffneten Fenster dringt das Tosen des wild schäumenden Wassers herein. Wir sitzen auf unseren Meditationskissen, lauschen der Musik des Flusses und versuchen, uns den Naga – einen schlangenförmigen Wassergeist – vorzustellen, der dort zuhause ist.
Und so geht es weiter. Die Khandro klärt uns ausführlich über die verschiedenen Gattungen der Naturgeister auf, die in der Erde, in den Bäumen und in den Felszähnen des Kletterressorts leben.
Damit unsere Retreats – sie gibt dieses Jahr drei Vajra Armor Retreats hintereinander – von Erfolg gekrönt sein werden, ist es essenziell, den wahren Besitzern des Geländes Respekt zu zollen.
Denn nur, wenn die örtlichen Naturgeister damit einverstanden sind, dass wir hier das Vajra Armor Mantra praktizieren, werden wir die erhofften Ergebnisse erzielen!
Dann geht sie mit uns den Zeitplan durch:
Nach dem Abendessen wird das Retreat feierlich eröffent werden. Zuerst werden wir im Schreinraum ein Tsog – ein Opferritual – zelebrieren, um den Segen der Buddhas, Bodhisattvas, Schützer und der örtlichen Naturgeister zu erhalten, sowie unliebsame Kräfte, die uns schaden wollen, zu befrieden und vor die Tür zu setzen.
Danach haben wir uns alle vor dem Eingang des Haupthauses zu versammeln.
An allen vier Himmelsrichtungen des Hanges werden wir ein Opferzeremoniell für die örtlichen Naturgeister vollziehen, um uns noch einmal ihrer Unterstützung zu versichern, und uns ihre Erlaubnis dafür einzuholen, dass wir hier praktizieren – und dafür das Gelände absperren.
Denn in diesem Zeremoniell werden in einem feierlichen Akt die Boundaries geschlossen!
Ich bin nicht die einzige, die das erste Mal dabei ist und mit Konfusion auf diese Ankündigung reagiert.
Bei den „Boundaries“ führt die Khandro deshalb aus, handele es sich um eine bunte Schnur, die rund um das Gelände des Ressorts gespannt wurde.
Nach dem feierliche Ritual des „Setting up of the Boundaries“ gelten innerhalb der Grenzen dieser Schnur besondere Regeln:
Zum einen ist jedes Sprechen verboten. Lediglich die Khandro selbst ist von diesem Gebot ausgenommen. Alle anderen müssen schweigen. Immer und überall. Egal was passieren wird.
„And“, die Khandro hebt mahnend den Zeigefinger und mustert einen nach dem anderen der vor ihr am Boden Sitzenden streng: „Crossing the boundaries is completely forbidden!“
Nach einer Kunstpause fährt sie fort: „Wenn auch nur einer der Teilnehmer diese Regel bricht, ist das Retreat für alle beendet!“
Das ist krass! So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt. Und ich habe schon einige Retreats absolviert.
Die Sache mit den „Boundaries“ hebt dieses Retreat auf ein komplett neues Level!
Denn die Regel bedeutet in der Praxis: Egal was passiert und in welchen physischen und psychischen Ausnahmezuständen wir uns während des Retreats wiederfinden mögen – wir müssen da durch!
Zum Wohle aller.
Alle für einen – einer für alle…
Als wir beim Abendessen sitzen – der letzten Mahlzeit, während der wir uns unterhalten dürfen – sind wir uns einige, dass dieses Retreat wirklich special werden wird.
Und dass wir alle ein bisschen verrückt sind, dass wir mitmachen. Und das auch noch toll finden!
Einer am Tisch – ein großer Tscheche – lacht begeistert auf: „It´s like Hogwarts! No muggles!“
Was für eine schöne Beschreibung! Beide Retreats dort haben mir sehr gut gefallen: es war zauberhaft! Einmal hatte ich eine Hütte für mich ganz allein, das zweite ( oder erste Mal ) mit einer schönen, dunkelhaarigen Dakini! Eine tolle Atmosphäre mit all dem Wasser, Felsen, Bäumen! Ideal um an einem Vajra Armor Retreat teilzunehmen. Was für eine bizarre Landschaft!