Der Fund des Pfarrhauses löst starke Emotionen aus – nicht nur in mir, sondern auch bei den Menschen, die mit mir verbunden sind…

Nach der Besichtigung des evangelischen Pfarrhauses ist mein Bruder enthusiastisch – während ich verzweifelt bin. https://www.water-runs-east.eu/besichtigung/
So hatte ich mir mein zukünftiges Leben nicht vorgestellt! Noch wenige Tage zuvor war ich die gewesen, die in einer Spirituellen WG am Prenzlauer Berg lebt, Fantasy und Blogtexte schreibt, mit ihren spannenden Freunden im Buddhistischen Zentrum von Friedrichshain abhängt, nebenher ein „Zentrum für Praktische Spiritualität“ betreibt und meditiert. https://www.water-runs-east.eu/plaene/
Und jetzt auf einmal das: Ein riesiges denkmalgeschütztes unsaniertes evangelisches Pfarrhaus von 1800, mitten im Nirgendwo der Mecklenburgischen Provinz.
Das soll ich kaufen? Dort soll ich leben?
Allein?
Während sich mein Bruder auf der Rückfahrt von der Besichtigung in Sanierungsphantasien ergeht, sitze ich auf dem Beifahrersitz und fürchte mich!
Mein Bruder ist Zimmermann und Bauingenieur: Kein Dach zu marode, kein Fußboden zu verfault… https://www.water-runs-east.eu/rauch-eiche/
Ich dagegen bin gerade mal in der Lage, Dübel zu setzen und Ikea-Möbel zusammenzuschrauben. Gut, Lampen kann ich auch noch anschließen, aber damit sind meine handwerklichen Fertigkeiten auch schon erschöpft.
Meinen Klagegesang, ich wäre dem nicht gewachsen und würde ganz bestimmt scheitern, wischt mein Bruder zur Seite: „Ich liefere das Know-how und die Kontakte, du organisierst vor Ort. Das ist doch kein Problem!“
„Und was ist, wenn die Handwerker Mist bauen? Ich sehe so was nicht!“
„Wir leben im 21. Jahrhundert“, antwortet mein Bruder ungerührt. „Du schickst mir ein Video auf WhatsApp und ich sage dir, ob es passt.“
Na dann…
Damit auch alle Freunde und Familienmitglieder an meiner Neuendeckung teilhaben können, produziert mein Bruder, nachdem wir zurück in Berlin sind, am heimischen Computer ein kurzes Video über das Pfarrhaus. Er bastelt es innerhalb einer halben Stunde aus den Aufnahmen der Drohne zusammen, die er während des Besichtigungstermins über das Pfarrhaus und die Nebengebäude fliegen ließ. Die Bilder von den Löchern in den Dächern und der schiefen Giebelwand des Stalls schneidet er heraus. https://www.water-runs-east.eu/besichtigung/
Als er mit dem Video fertig ist, darf ich mir ein Stück aus seiner selbst komponierten Liedersammlung aussuchen. Ich habe nur die Wahl zwischen Pop, Rock und Techno. Nichts davon passt wirklich, aber egal.
Kurz darauf verschicke ich sein zweiminütiges „Werbevideo“ des Pfarrhauses, unterlegt mit rhythmischem Rock.
Die Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten: es dominiert Begeisterung.
Allerdings gibt es auch kritische Rückmeldungen. Am harschesten fällt die von Suriyel aus. https://www.water-runs-east.eu/suriyel/
Der ist auch Handwerker. Er muss die Löcher in den Dächern nicht gesehen haben um zu wissen, was es bedeutet, ein mehr als 200 Jahre altes Haus zu sanieren.
Von solchen „Hurra-Aktionen“ würde er überhaupt nichts halten, erfahre ich umgehend. Ob ich denn überhaupt einen Business-Plan hätte?
Ich glaube erst, mich verlesen zu haben: Suriyel ist in meinen Augen der letzte, der etwas von „Business“ vesteht!
Und überhaupt: „Hurra-Aktion“.
Wenn mir gerade nach etwas ganz sicher nicht der Sinn steht, dann ist es „Hurra!“…
Aber so läuft es eben zwischen uns. https://www.water-runs-east.eu/karma/
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