Rinpoche besichtigt den Grund und die Gebäude das Pema Choling – und ist sehr angetan von dem, was er sieht…

Am Freitag, den 20. Juni 2025 kommt Rinpoche das erste Mal in sein Pema Choling im Historischen Pfarrhof von Dewitz. Er wird feierlich von der Sangha begrüßt und segnet das Pfarrhaus. https://www.water-runs-east.eu/ankunft/
Danach tragen wir zwei Klapptische und ein paar Campingstühle aus der Werkstatt, bauen am Weiher eine improvisierte Tafel auf und essen mit Rinpoche zu Abend.
Curry mit Reis.
Das ißt Rinpoche am liebsten. Weil er – ansonsten von großer Bescheidenheit – empfindsam in Bezug auf Reis ist, habe ich extra einen Reiskocher für ihn gekauft. https://www.water-runs-east.eu/rinpoche/
Nach dem Abendessen werden die Schlafplätze verteilt.
Das ist keine einfache Angelegenheit. Dabei sind wir an diesem Freitagabend nur zu zwölft. Und haben 450 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung.
Zumindest theoretisch.
Denn praktisch läuft es darauf hinaus, dass sich keiner der Gäste dazu aufraffen kann, im unsanierten Teil des Hauses zu übernachten.
Die Zimmer in meiner sanierten Wohnung im Haupthaus sind vergeben: an Rinpoche, seinen Manager und einem Dharma-Bruder mit kleinem Sohn.
Der Rest muss sehen, wo er bleibt.
Auch ich. Denn ich habe mein Zimmer an Rinpoche abgetreten.

Das gehört sich so, hat mir Suriyel bei der Planung des Einweihungswochenendes erklärt: Der Lama bekommt immer das schönste Zimmer!
Das in diesem Fall das meine ist.
Rinpoche ist es ein bisschen unangenehm, als ich ihm mein Zimmer zuweise. Er fragt zwei Mal nach, wo ich schlafen werde.
Ich versichere ihm, dass für mich gesorgt ist.
Dass ich in meinem Crafters übernachten werde, verrate ich ihm nicht.
Es könnte ihn überfordern.
Obwohl der Laderaum des Transporters mit Matratze, Bettzeug und Kuschelkissen sehr gemütlich aussieht.

Suriyel schläft in der Werkstatt.
Zwei Dharma-Brüder übernachten im Pavillon.
Zwei Sangha-Mitglieder sind in ihren Campern angereist. Die parken neben meinem Crafter vor der Werkstatt.
Daneben stehen noch zwei Zelte.
Ich verteile warme Decken, dicke Pullover und Jogginghosen. Nachts hat es um die 10 Grad. Eine Information, die ein paar Gäste verblüfft.

Als ich am nächsten Morgen aus meinem Crafters klettere, empfangen mich die warmen Strahlen der Morgensonne.
Ich habe wunderbar geschlafen.
Die anderen auch, wird mir während des Frühstücks versichert.
Wir nehmen es an unserer Tafel am Weiher ein.
Eine sanfte Brise streicht über die Wasseroberfläche und lässt das Laub im Wallnussbaum rauschen.
In den Kirschbäumen zwitschern die Stare, während sie sich über die reifen Kirschen hermachen.
Rinpoche sitzt auf meinem Garten-Sofa – das Suriyel in der Mitte der Tafel platziert hat – und erfreut sich am perfekten Rührei unseres Sternekochs.

Um vierzehn Uhr soll die Einweihung des Pema Choling beginnen.
Bis dahin ist noch Zeit.
Rinpoche lässt sich von Suriyel und mir das Gelände und die Nebengebäude zeigen.
Den verwilderten Gemüsegarten, indem Johannisbeersträucher und Erdbeeren gegen Brombeerranken und Brennesseln kämpfen.
Den großen Stall mit der schiefen Firstmauer.
Den kleinen Stall mit dem löchrigen Dach.
Als Rinpoche hört, das Suriyel in dem Stall – wenn der saniert sein wird – Schafe halten möchte, ist er entsetzt!
„No sheep!“, erklärt er entschieden.
„Schafe“, so Rinpoche, „machen immer Ärger! Sie verlaufen sich, fressen giftige Pflanzen, werden krank, müssen geschoren werden!“ Rinpoche ist in einem kleinen Bergdorf an den Ausläufern des Himalaya aufgewachsen. Er kennt sich mit Schafen aus. Im Gegensatz zu Suriyel, der seine Kindheit im Herzen Warschaus verbracht hat.
„Da hörst du es!“, sage ich zu Suriyel. „Möchtest du wirklich, dass ich dich nachts um drei in Berlin anrufe, um dir zu sagen, dass eines DEINER Schaf krank ist und du sofort kommen musst?“
Suryiel schaut enttäuscht. Keine Schafe – also auch niemand, der das Gras kurz hält.
Abgesehen von einem Rasenmäher…
Als wir beim Hühnerstall angekommen sind, erkläre ich Rinpoche, dass ich gerne Hühner hätte. Vor ein paar Tagen bin ich zufällig auf einen Bauern im Nachbardorf gestossen, der junge Hühner verkauft. Zehn Hühner und einen Hahn kann ich in dem kleinen Hühnerstall halten, hat mir der Bauer erklärt.
Rinpoche nickt. „Chicken are okay. Chicken are not complicated. Not like Sheep. So Chicken yes, but Sheep no!“

Vor der großen Werkstatt beenden wir den Rundgang. Suryiel eilt von dannen.
Rinpoche und ich bleiben zurück.
Gespannt warte ich, was Rinpoche zum Pema Choling sagen wird.
Der lässt seinen Blick über die große Wiese hinter dem Haus gleiten, bevor er zustimmend nickt. „A really good place! And you did find it through a dream?“
„Yes.“
„This is really auspicious!“ Rinpoche nickt noch einmal bekräftigend, dann eilt er zu Suriyel an den Weiher.
Der wartet schon auf Rinpoche.
Mit den Gebetsfahnen.
Die müssen dringend aufgehängt werden.
Denn aus dem Historischen Pfarrhof von Dewitz wird hier und heute das buddhistische Zentrum Pema Choling.

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