Ich putze den Pavillon des Historischen Pfarrhofs von Dewitz – und bekomme unerwartet Besuch…

Anfang Juni ziehe ich in den Historischen Pfarrhof von Dewitz. https://www.water-runs-east.eu/einzug/

Allein. https://www.water-runs-east.eu/allein/

Zumindest unter der Woche. Denn an den Wochenenden kommt zuverlässig Suriyel aus Berlin zu mir.

Bald lerne ich, dass nicht nur ich und ein alter Kater im Pfarrhof zuhause sind, sondern auch noch viele wilde Tiere.

Ich lebe in einem Biotop!

Das ich von quakenden Fröschen, zwitschernden Staren und einer Kolonne Schwalben umgeben bin, wird mir bereits in den ersten Tagen bewusst.

Wie wild und ungezähmt das Leben im Historischen Pfarrhof wirklich ist, verstehe ich aber erst in der zweiten Woche nach meinem Einzug.

Durch eine dramatische Begegnung mit einem Turmfalken.

Sie ereignet sich an dem Tag, an dem die Spedition meine eingelagerten Besitztümer in mein neues Zuhause bringt.

Während die Umzugsleute Kisten und Möbel in meine Wohnung schleppen, putzte ich den Pavillon am Weiher.

Im Oktober 2024 war ich das erste Mal im Historischen Pfarrhof.

Zur Besichtigung mit dem Makler. https://www.water-runs-east.eu/besichtigung/

Damals stand in dem Pavillon ein langer Tisch. Darum herum viele Stühle. In der Ecke eine kleine Kommode, auf der sich Schnapsgläser stappelten.

Über der Eingangstür ein Schild mit der Aufschrift „Zum alten Fritz“.

Offensichtlich hatte der Vorbesitzer – ein Mann namens Frank – den Pavillon als eine Art private Kneipe genutzt. https://www.water-runs-east.eu/abschied/

Vor meinem Einzug wurde der Pavillon geräumt. https://www.water-runs-east.eu/entruempler/

Weil der Pavillon idyllisch direkt am Weiher liegt, möchten wir die Einweihungsfeier dort abhalten.

Denn am 22. Juni 2025 wird aus dem Historischen Pfarrhof von Dewitz das Buddhistische Retreathaus Pema Choling werden. https://www.water-runs-east.eu/einweihung/

Dafür muss der Pavillon dringend geputzt werden. Die Scheiben der Glastüren starren vor Schmutz. Spinnweben hängen von der Decke. Auf dem Fußboden liegt zentimeterdick Staub.

Zuerst schraube ich den „Alten Fritz“ ab.

Danach reiße ich die mittleren Glastüren zum Weiher und zum Stall auf. Damit ich nicht ersticke, während ich Staub und Spinnweben von der Decke fege.

Den Kopf im Nacken, den Besen in der Hand, arbeite ich mich Quadratmeter für Quadratmeter durch den Pavillon.

Draußen auf einmal hysterisches Geschrei. Bevor ich verstehe, was vor sich geht, schießt etwas an mir vorbei.

In der Ecke des Pavillon flattert ein brauner Vogel. Vergebens versucht er, aus dem Häuschen zu fliehen. Immer wieder knallt er gegen die Glasscheiben.

Ein Turmfalke!

Und was ist das?

Unter dem Rahmen der geöffneten Glastür an der Stallseite kauert eine kleine Schwalbe!

Mit einem Sprung sichere ich die Tür, damit die arme Schwalbe nicht zerquetscht wird, sollte der Wind die Tür zuschlagen.

Dann öffne ich die Glastür in der Ecke, in der der hysterische Falke flattert. Ich muss ihn zwischen die Hände nehmen und durch die Öffnung ins Freie schieben.

Mit einem lauten Schrei schießt er über das Stalldach davon.

Die Schwalbe kauert immer noch unter dem Rahmen. Ein Streifen Blut leuchtet rot neben ihrem kleinen Körper.

Lebt sie noch?

Vorsichtig nehme ich sie in die Hände. Wie winzig klein sie ist!

Auf einmal breitet sie die Flügel aus, stößt sich ab, schießt durch die Tür und ist in Sekunden zwischen Stallmauer und Werkstatt verschwunden.

Ungläubig starre ich auf den schmalen roten Streifen Blut am Türrahmen.

Beweis dafür, dass gerade wirklich ein Turmfalke und eine Schwalbe in meinem Pavillon waren.

Während ich der profansten aller Tätigkeiten nachgehe: Putzen.