Vor drei Wochen habe ich den Kaufvertrag für ein altes Pfarrhaus unterschrieben. Das ist riesig – und voller Gerümpel…

Am 03. März unterschreibe ich den Kaufvertrag für das alte evangelische Pfarrhaus von Dewitz in der Mecklenburgischen Seenplatte. https://www.water-runs-east.eu/notartermin/
Es wird noch einige Wochen dauern, bis ich die Schlüssel für mein neues Zuhause bekommen werde: Mit sechs bis acht Wochen Wartezeit müsse ich rechnen, erklärt mir der Makler, bis alle Unterschriften eingeholt sind und die Vormerkung ins Grundbuch erfolgt ist.
Das Gute daran: Dem Entrümpler, der vom Makler beauftragt wurde, das Pfarrhaus zu räumen, bleibt genug Zeit, seine Arbeit zu tun.
Denn ein Passus des Kaufvertrags besagt, dass das Pfarrhaus „besenrein“ an mich übergeben werden wird.
Diesen Passus habe ich mir ausbedungen. Mein Bruder war nicht begeistert davon! Er war dafür, den ganzen Krempel, der sich über Jahrzehnte in den vielen Zimmern und Nebengebäuden des Pfarrhauses angesammelt hat, selbst zu verwerten. https://www.water-runs-east.eu/besichtigung/
„Da ist doch einiges dabei, was du brauchen kannst!“, hatte er argumentiert.
Besonders das Boot mit Außenbordmotor, das in der Werkstatt an der Decke hängt, hat es meinem Bruder angetan.
Nach ein bisschen hin und her entscheide ich mich dagegen. In dem Traum, durch den ich das Pfarrhaus gefunden habe, waren alle Räume leer. https://www.water-runs-east.eu/weiher/
Das Pfarrhaus braucht einen neuen Start, beschließe ich. Wenn ich die Schlüssel bekomme, sollen alle Räume so leer sein wie in meinem Traum.
Dem Makler gegenüber erwähne ich den Traum selbstverständlich nicht. Was würde er von mir denken?
Stattdessen begründe ich meinen Wunsch nach einer „besenreinen Übergabe“ damit, dass es mich zu viel Zeit kosten würde, die Räumung selbst zu organisieren.
Das kann der Makler nachvollziehen. Nur – wendet er ein – was ist mit der Ausstattung der Werkstatt? Davon könne ich doch sicherlich einiges gebrauchen, wenn ich in dem Haus leben werde?
Da hat er recht.
Das Ende vom Lied ist, dass ich – nachdem ich den Kaufvertrag unterschrieben habe – mit dem Entrümpler den Preis für den Inhalt der Werkstatt verhandeln muss.
Oder zumindest: möchte…
Der Makler hatte mich schon vorgewarnt: Der wäre ein harter Hund, der Entrümpler.
Zwei Telefonate mit dem „harten Hund“ bringen mich nicht weiter als bis zu dem Punkt, dass ich dem Makler recht geben muss.
Glücklicherweise hat mein Bruder beruflich in der Ecke des Pfarrhauses zu tun. Und hat nichts dagegen, einen Abstecher zum Pfarrhaus zu machen, um nach dem Rechten zu sehen.
Vom Aufeinandertreffen meines Bruders mit dem Entrümpler erhalte ich Zeugnis in Form eines verwackelten Videos, dass er bei seinem Besuch heimlich gefilmt hat und durch seine farbige Schilderung, nachdem er wieder wohlbehalten im Auto sitzt.
Offensichtlich ist der Entrümpler nicht der Typus Mensch, dem an einem harmonischen Verhältnis mit seiner Umwelt gelegen ist. Oder an einem Platz im Himmel. Beziehungsweise einer guten Wiedergeburt…
Meinem Bruder ist es immerhin gelungen, mit dem neuen Herrscher des Krempels zu vereinbaren, dass dieser mir zum Abschluss der Räumaktion ein Angebot für den Inhalt der Werkstatt unterbreiten wird.
Nicht pauschal!
Wo kämen wir da hin?
Nein: Gegenstand für Gegenstand.
„Er wird dich komplett über den Tisch ziehen“, spricht mein Bruder düster in die Freisprechanlage seines Oberklasse-Audi. (Der Entrümpler fährt einen Oberklasse-BMW, habe ich zuvor von meinem Bruder erfahren).
„Wenn er zu unverschämt ist, muss er die Sachen eben abholen und ich besorge mir was ich brauche über Ebay.“
Im Stillen denke ich mir: „Na toll! Hätte ich es mal lieber selbst gemacht.“
Aber hinterher ist man immer schlauer…
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